Zentrum Paul Klee Bern Gegründet von Maurice E. und Martha Müller sowie den Erben Paul Klee
Do 24.01.2008

Medienmitteilung Eröffnung des Ausstellungsjahres

Eröffnung des Ausstellungsjahres mit Genesis – Die Kunst der Schöpfung

Als Auftakt zum Ausstellungsjahr 2008 zeigt das Zentrum Paul Klee Genesis – Die Kunst der Schöpfung; eine Ausstellung, die sich mit der Frage nach möglichen Parallelen zwischen der Produktion von Kunstwerken und der wissenschaftlicher Forschung auseinandersetzt. Ausgehend von Paul Klees Schöpfungsverständnis überschreitet die Ausstellung Gattungsgrenzen und geht – anhand von ausgewählten Werken international bedeutender Künstler sowie wissenschaftlichen Objekten – den methodischen und ästhetischen Gemeinsamkeiten der Avantgarden der Kunst und der Life Sciences nach. Ein reichhaltiges interdisziplinäres Vermittlungsangebot ergänzt die Ausstellung im Sinne des Zentrumsgedankens. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Centraal Museum in Utrecht konzipiert.

Wer sich genauer mit den Methoden und Resultaten der Forschung im Bereich der Biowissenschaften beschäftigt,staunt über die Kreativität und das schöpferische Potential dieser Disziplinen, die in den letzten Jahrzehnten den Blick auf den Menschen entscheidend verändert haben. Die Gentechnologie steht heute im Zentrum jeder gesellschaftlichen Diskussion über moralische Fragen der Selbstverantwortung und der biologischen Vorprägung des Menschen. Die Kunst gilt heute nicht mehr als Hort der „Irrationalität“ und Gegenpol zur „Vernunft bezogenen“ Wissenschaft. Beide, Kunst wie Naturwissenschaften, zeichnet eine Grundhaltung aus, die aus der Sicherheit ihrer eigenen Geschichte heraus Grenzüberschreitungen wagen muss, um Neuland zu entdecken.

Die Ausstellung gewährt einen Einblick in die Entwicklung der modernen Lebenswissenschaften und in diekünstlerische Auseinandersetzung mit der modernen Genetik. Die Exponate – Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen sowie interaktive Installationen und Filme international bekannter Künstler wie Mona Hatoum,Ross Bleckner, Mark Francis, Piet Mondrian, Paul Klee, Dieter Roth, Eduardo Kac oder Mark Dion u. a. –verweisen zudem auf Parallelen in der Arbeitsmethodik.

Die Ausstellung Genesis – Die Kunst der Schöpfung wurde vom Centraal Museum in Utrecht (NL) übernommenund für das Zentrum Paul Klee adaptiert und erweitert.

Kunstvermittlung
Entsprechend der interdisziplinären Ausrichtung des Hauses bieten das Zentrum Paul Klee und dasKindermuseum Creaviva ein breit gefächertes, alle Altersgruppen ansprechendes Vermittlungsprogramm an.Dieses beinhaltet unter anderem zwei Konzerte des Ensembles Paul, ein Konzert musizierender Wissenschafter „HUGO hat Töne“ sowie ein Üb-Labor, das dem Besucher die Möglichkeit bietet, der Entstehung einer Musikinterpretation zu lauschen. Zum Vermittlungsprogramm gehört weiter ein in die Ausstellung integriertes Gesprächlabor, wo Naturwissenschaftler der Universität Bern, wie Prof. Beda Stadler oder Prof. Daniel Schümperli mit Kunstschaffenden und Kunstkritikern, wie Barbara Basting oder Konrad Tobler diskutieren und sich Fragen des Publikums stellen. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Science et Cité hat das Zentrum Paul Klee unter dem Titel „Vom Urknall zum Homo Sapiens“ eine Vortrags- und Diskussionsreihe gestaltet. Analog zurbiblischen Schöpfungsgeschichte sprechen im März Fachleute an sechs Tagen zu sechs Themen, die sich auf den jeweiligen Schöpfungstag beziehen. Dabei wird über Chaos und Ursprung, Kosmos und Mythenbilder, Wasser und Erde ebenso wie über die Reproduzierbarkeit des Lebens oder verschiedene Evolutionstheorien gesprochen.

Gesellschaftlich relevante Aspekte der heutigen Forschung, die Kontroversen auslösen, sollen im Zentrum Paul Klee von verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Im Kindermuseum Creaviva werden neben den interaktiven Stationen im Kunstlabor auch Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Schöpfungsthema angeboten. Zusätzliche öffentliche Führungen mit Fachleuten aus den Bereichen Theologie und Medizin an den Wochenenden ergänzen das Programm der Kunstvermittlung.

Auskünfte zur Ausstellung erteilt Fabienne Eggelhöfer, Kuratorin der Ausstellung: fabienne.eggelhöfer@zpk.org, 031 359 01 01.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen die Abteilung Kommunikation und Vermittlung gerne zur Verfügung: Gonca Kuleli Koru/Antonietta Salvati, kommunikation@zpk.org, Tel. +41 (0)31 359 01 80