Paul Klee. Bewegung im Atelier
Das Atelier des Künstlers als kreativer und äusserlich «bewegter» Ort der Entstehung von Kunstwerken, aber auch als stiller Raum des Rückzugs und der innerlich «bewegenden» Reflexion: Die Ausstellung Paul Klee - Bewegung im Atelier spürt am Beispiel Klees beiden Aspekten der künstlerischen Schaffensstätte nach.
Seine Ateliers waren für Paul Klee zugleich Refugium und Ort der täglichen Arbeit; sie dienten ihm als Resonanzraum und waren stark geprägt durch seine ganz individuelle Persönlichkeit. Die Herbstausstellung des Zentrum Paul Klee spürt den Orten, in denen Klee seine künstlerische Tätigkeit ausübte, nach und versucht Einblick zu geben in die Räume, in welchen der Maler einen grossen Teil seines Lebens verbrachte.
Da sind die als Ateliers genutzten «Buden» des Heranwachsenden in Bern, die Ateliers während der Studienzeit und die zum Arbeitsraum umfunktionierte Küche einer Wohnung an der Ainmillerstrasse in München, die Klee während zehn Jahren mit seiner Frau Lily und dem gemeinsamen Sohn Felix bewohnte. Die Ausstellung zeigt aber auch Nachbildungen von Klees Ateliers im Schlösschen Suresnes bei München, der Ateliers am Bauhaus in Weimar und Dessau und in der Wohnung am Kistlerweg in Bern. An der letztgenannten Arbeitsstätte war Paul Klee von 1934 bis zu seinem Tod im Jahre 1940 tätig.
Die Ausstellung macht die Ateliers als Schaffens- und Entwicklungsräume, als zentrale Orte des geistigen-intellektuellen und kreativ-schöpferischen Geschehens und als dynamischen Mikrokosmos des Künstlers erfahrbar, in den lebensgrosse Fotografien einen intimen Einblick ermöglichen. Über die historischen Atelierfotografien werden ein Teil der darauf sichtbaren Kunstwerke im Original gehängt.
Mit dem Thema des Ateliers eng verknüpft ist der künstlerische Werkprozess. In thematische Werkgruppen geordnet zeigt die Ausstellung für Klee typische Gestaltungsverfahren auf. Dazu gehören die «Dynamik der Linie», das Zerschneiden von Bildern, das Ölpauseverfahren, die Spritztechnik und der vielschichtige Bildaufbau von Klees Werken. Auch konservatorische und restauratorische Aspekte macht die Ausstellung sichtbar. Dem zentralen Thema der Farbgebung ist ein spezieller Raum gewidmet; eine Zusammenstellung von blauen und roten Werken und der von Klee verwendeten Farbpigmente zeigt auf, wie mühelos Paul Klee auf der gesamten Farbklaviatur spielte und sie in all ihren Facetten auslotete.
Treten Sie ein in Paul Klees Reich, blicken Sie hinter die Fassaden seiner Ateliers, erkunden Sie die Geheimnisse der Entstehung seiner Bilder - wir wünschen Ihnen viel Vergnügen auf Ihrer Entdeckungsreise der «Bewegung im Atelier».