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Alex Capus liest aus «Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer»
SO | 04. Mai 2014 | 11:00
Von
drei Helden wider Willen erzählt Alex Capus in seinem Roman: Vom Pazifisten
Felix Bloch, der nach 1933 in den USA beim Bau der Atombombe hilft. Von Laura
d’Oriano, die Sängerin werden will und als alliierte Spionin in Italien endet.
Und von Emile Gilliéron, der mit Schliemann nach Troja reist und zum größten
Kunstfälscher aller Zeiten wird. Nur einmal können die drei einander begegnet
sein: im November 1924 am Hauptbahnhof Zürich. Doch ihre Wege bleiben auf
eigentümliche Weise miteinander verbunden. Capus treibt seinen Erzählstil des
faktentreuen Träumens zu neuer Meisterschaft. Heiter und elegant, lakonisch und
zart folgt der Erfolgsautor aus der Schweiz den exakt recherchierten
Lebensläufen seiner Helden.
Capus'
Buch wirft die Frage nach Erfolg und Niederlage auf. Eine lebensphilosophische
Frage, die keine Antwort kennt. Auch Capus hat sie nicht. Er wertet nicht,
sondern er beschreibt – mal trocken, mal lustvoll, mal fakten-, mal
fantasiereich. So bietet sein Roman für Kenner seiner früheren Werke wenig
Überraschendes, und er liest sich wie immer leicht und
wunderbar.
Ausstellungseintritt / kein Vorverkauf