Zentrum Paul Klee Bern Founded by Maurice E. and Martha Müller and the heirs of Paul Klee
Musique 18.05.2019 – 18.05.2019

Auditorium Martha Müller

Vitaly Pisarenko, Klavier International Piano Series im Zentrum Paul Klee

Samstag 18. Mai 2019 17:00

Johannes Brahms (1833-1897)
Thema mit Variationen d-Moll op. 18 b (Transkription des 2. Satzes aus dem Streichsextett B-Dur op. 18)

Johannes Brahms (1833-1897)
Scherzo es-Moll op. 4

Robert Schumann (1810-1856)
Sonate Nr. 2 g-Moll op. 22

Franz Liszt (1811-1886)
Ballade Nr. 1 Des-Dur S170, Le chant du croisé

Franz Liszt (1811-1886)
Ballade Nr. 2 h-Moll S171

Frédéric Chopin (1810–1849)
Scherzo Nr. 1 h-Moll op. 20

Frédéric Chopin (1810–1849)
Scherzo Nr. 2 b-Moll op. 31  

«Ein immens begabter Pianist […] mit ungeheurer Technik, unzähligen Klangfarben und akribischer Präzision.» New York Times

Nach dem Gewinn des ersten Preises beim 8. Internationalen Liszt-Wettbewerb in Utrecht erhielt Vitaly Pisarenko weltweit musikalische Anerkennung für sein ausgesprochen sanftes Spiel und seine packende Ausdrucksweise. Seinen verdienten Platz in der Musikwelt bestätigte er 2015 mit dem dritten Platz am internationalen Klavierwettbewerb in Leeds. 

«Vitaly Pisarenko spielt wie der junge Franz Liszt», war nach seinem Gewinn des Internationalen Liszt-Wettbewerbs 2008 zu lesen, und an anderer Stelle wurde er mit den grossen Pianisten Shura Cherkassky und Jorge Bolet verglichen. «Im selbstvergessenen Spiel des russischen Pianisten entfaltet sich ein Klangrausch, der die Zuhörer in die romantischen Fantasiewelten Liszts entführt … Dramatische Entwicklungsprozesse, die sich zu berauschenden Höhepunkten steigern, gestaltet er ebenso präzise und expressiv wie subtile Passagen» (Der Westen).

Wo immer der 31-jährige russische «Poet am Klavier» auftritt, umgibt ihn eine Aura des Magischen, die das Publikum «atemlos und bewundernd» zuhören lässt. Dabei stellt Pisarenko sein Klavierspiel, das «sich dem Unglaublichen annähert», stets in den Dienst einer werktreuen Interpretation des Komponisten.

Bereits mit 6 Jahren trat der 1987 geborene Vitaly Pisarenko zum ersten Mal vor Publikum auf. Nach seiner musikalischen Ausbildung an den Musikschulen von Kiew und Kharkov begann er 2005 sein Studium am legendären Moskauer Tschaikovsky-Konservatorium bei Yuri Slesarev, einem Enkelschüler Samuel Feinbergs. Nach seinem Abschluss 2013 belegte er Kurse am Codarts Konservatorium in Rotterdam und schloss 2014 sein Masterstudium ab. 2015 erlangte er ein Artist Diploma am Royal College of Music mit Dimitri Alexeev.

Vitaly Pisarenko ist in den renommiertesten Häusern zu Gast und debütierte erst kürzlich mit Solokonzerten in berühmten Sälen wie dem Musikverein in Wien, der Wigmore Hall, der Cadogan Hall und der Royal Albert Hall in London, der Moscow Philharmonic Hall und der Moscow Conservatory Concert Hall, dem National Center for Performing Arts in Peking, der Shanghai Concert Hall, De Doelen in Rotterdam, deSingel in Antwerpen, der Toyota Concert Hall in Japan sowie dem Teatro Colon in Buenos Aires und dem Palast der Künste in Budapest.

Den ersten Konzertteil widmet Vitaly Pisarenko Werken von Johannes Brahms (1833-1897) und Robert Schumann (1810-1856). Brahms hatte die Kunst der Variation schon in sehr jungen Jahren erlernt und verstand sich später als eine Art Sachverständiger des Genres. Brahms’ bedeutendstes Beispiel des Genres war aber kein Klavierstück, sondern ein Kammermusikwerk, und zwar der edle langsame Satz seines Streichsextetts in B-Dur op. 18. Nachdem Clara Schumann es einmal gehört hatte, bat sie Brahms um einen Klavierauszug dieses langsamen Satzes und Brahms erfüllte ihr den Wunsch mit seinem Thema und Variationen in d-Moll als Geschenk zu ihrem Geburtstag am 13. September 1860.

«Ich liebe sie, so wie Dich, Dein ganzes Wesen drückt sich so klar darin aus», schrieb Clara (noch) Wieck an Robert Schumann über dessen Klaviersonate Nr. 2 in g-Moll op. 22. Geprägt von inhaltlicher und formaler Klarheit gilt sie als klassischste der verschiedenen Sonaten-Kompositionen Schumanns. Dabei vergingen neun Jahre zwischen dem Beginn der Komposition und der Publikation des kurzen Werks im Jahr 1839.

In der zweiten Konzerthälfte stehen wieder Franz Liszt (1811-1886) und Frédéric Chopin (1810–1849) nebeneinander. Die beiden Balladen gehören nicht zu Liszts häufig gespielten Werken. Sie konnten sich im übermächtigen Schatten der vier Balladen von Chopin nicht behaupten, auch wenn sich seine gehaltvollere h-Moll-Ballade direkt auf dieses Vorbild bezieht und zu Liszts schönsten Klavierwerken zählt. In dieser zweiten Ballade wirkt ausserdem das Vorbild der h-Moll-Sonate nach, die Liszt ebenfalls in jenem Jahr vollendete.

Chopins Auseinandersetzung mit der Tonart h-Moll führte zu einer der radikalsten Kompositionen, dem h-Moll Scherzo op. 20, das kaum einen Hörer unberührt lässt. Der wilde, von brutalen Dissonanzen durchsetzte Hauptteil umrahmt das innige Trio, in dem Chopin ein polnisches Lied mit wahrem Klangzauber auf das Klavier überträgt. Der Chopin-Bewunderer Robert Schumann schreibt dazu, «dass man allerdings fragen müsse, wie sich der Ernst kleiden solle, wenn schon der ‹Scherz› in dunkeln Schleiern geht». Gegenüber dem Trauermantel des ersten Scherzos wirkt das Gewand des zweiten fast schon hell in seiner Vielfalt der Farben und Stimmungen.

Tickets 
CHF 50
CHF 25 bis 25 Jahre 
CHF 10 Jugendliche bis 16 Jahre 
Mit Ausstellungsbesuch CHF 10 Aufpreis an der Museumskasse
Die Ausstellungen schliessen um 17:00.

Abonnemente und Tickets
International Piano Series 
www.pianoseries.ch / Tel 078 942 2772 / 

Abonnemente
Wahl-Abonnement ab 3 Konzerte: 10 % Ermässigung auf den Gesamtpreis 
Die Konzerte können individuell zusammengestellt werden.

Abonnement mit 6 Konzerten: 15 % Ermässigung auf den Gesamtpreis
(Abo-)Tickets sind frei übertragbar.

Vorverkauf 
www.ticketcorner.ch / Tel 0900 800 800 (CHF 1.19/Min)
www.kulturticket.ch / Tel 0900 585 887 (CHF 1.20/Min)

Rollstuhlplätze vorhanden (bitte anmelden) 

Programmänderungen vorbehalten