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Arno Camenisch liest aus «Fred und Franz»
SO | 30. März 2014 | 11:00
Fred und Franz können sich gegenseitig nichts vormachen, sie haben keine Geheimnisse voreinander und zwischen ihnen gibt es nie ein ernsthaftes Zerwürfnis. Comicfiguren sind die beiden aber ebenso wenig wie Westernhelden: Fred und Franz sind zwei Bündner Oberländer aus der Surselva, so wie ihr Autor auch.
Mit dem Anfang beginnt auch das Ende, sagt der Franz zum Fred. Der trauert der Maria nach. Franz scheint etwas durchtriebener und findet selber doch kein Ende mit der verheirateten Magdalena. In 24 alltäglichen Szenen lässt Arno Camenisch die beiden ungleichen Brüder im Geiste über den Lauf der Welt räsonieren und über das, was sie am Laufen hält, die Liebe – das Finden und Verlieren, das Festhalten und Loslassen. In Bildern klar wie Glas und mit seinem unverwechselbaren Ohr für das Tragische und das Komische in grossen wie in kleinen Reden schreibt Arno Camenisch über eine Freundschaft, die so verlässlich ist wie der Gang der Jahreszeiten: am Ende steht man immer wieder an einem neuen Anfang.
Fred und Franz sind zwei Figuren, wie wir sie von Arno Camenisch kennen: Sonderlinge, die wir rasch ins Herz schliessen. (...) Es ist ein wenig, als wären Bouvard und Pécuchet, die beiden Käuze aus Flauberts Spätwerk, oder Becketts Clowns Wladimir und Estragon nach Tavanasa geraten, ins hinterste Bündnerland. - M. Papst, NZZ am Sonntag
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